Alkohol, Zigaretten und illegalisierte Drogen

Für das Klimacamp wünschen wir uns einen Ort, der Raum für alle Teilnehmer*innen bietet. Wir wissen, dass die Fragen rund um den Umgang mit Alkohol und bewusstseinsverändernden Drogen mitunter sehr kontrovers geführt werden und es etliche unterschiedliche Bedürfnisse, Erfahrungen und Notwendigkeiten im Umgang damit gibt. Wir haben die Normalität von Alkoholkonsum im Bündnis in Frage gestellt und hinsichtlich der Umsetzung auf dem Klimacamp diskutiert. In Anbetracht dessen, dass wir das Klimacamp vor allem auch als ein politisches Camp begreifen, sind wir zu folgendem Konsens gelangt:
I. Zum Umgang mit Alkohol:
Es wird unterschiedliche Bereiche auf dem Camp geben. Der Zeltbereich wird drogenfrei bleiben. Im Campbereich können Menschen niedrig prozentigen Alkohol wie Bier und Radler ab 19 Uhr trinken, außer im Ruhebereich Zelt, das ist ebenfalls komplett drogenfrei. Wir werden auf dem Campgelände selbst keinen Alkohol verkaufen. Die Raupe verkauft an einem sondergenutzten Ort. Generell setzen wir auf die Selbstverantwortung aller Teilnehmer*innen, einen bewussten Umgang mit dem Konsum von Alkohol während des Camps zu pflegen. Das heißt im Umkehrschluss: Kein hochprozentiger Alkohol. Stark alkoholisierte Menschen sind nicht erwünscht und Alkohol hat im Rahmen von Aktionen nichts zu suchen.
Diese Absprachen sind nicht in Stein gemeißelt. Sollten unsere (Schutz-, Awareness und Hygiene-) Strukturen und Konzepte über ihre Grenzen stoßen, behalten wir uns vor, die Regelungen gemeinsam im Bündnis den Gegebenheiten entsprechend anzupassen.
II. Konsum illegalisierter Drogen:
Auf dem Camp ist der Konsum aller illegalisierter Drogen nicht erlaubt: Wir müssen uns und unser Camp als politischen Raum vor Repressionen durch die Polizei und das Ordnungsamt schützen. Wir bitten euch, dies strikt zu befolgen.
III. Rauchen:
Für das Rauchen von Nikotin gilt: In allen Zelten und im Küchen- und Essensbereich ist rauchfreie Zone. Im Freien kann geraucht werden, aber fragt bitte vorher eure Mitmenschen, ob sie das stören könnte. Bringt euch Taschenaschenbecher mit und lasst eure Kippen nicht auf dem Gelände liegen.
Warum haben wir uns so entschieden?
Das Camp ist ein selbstorganisierter politischer Raum und kein Festival. Wir wollen uns vernetzen, diskutieren, uns bilden und gemeinsam in Aktion gehen. All dies erfordert ein klares Bewusstsein.
Wir erleben gerade eine Pandemie, die zwar im Moment wieder etwas abgeklungen ist, dennoch wollen wir verantwortungsbewusst miteinander umgehen und uns an ein entsprechendes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept halten. Die Umsetzung ist auch mit nüchternen Teilnehmer*innen keine Kleinigkeit.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass vermehrter Alkoholkonsum leider viel zu oft zunehmend grenzverletzendes oder gewalttätiges Verhalten mit sich bringt. Es gibt vielerlei Erfahrungen mit dieser Problematik und wir wollen auch an dieser Stelle gegenseitige Achtsamkeit schaffen. Es wollen nicht alle Menschen ganz selbstverständlich mit Drogenkonsum konfrontiert sein. Und es gibt Menschen, die nicht konsumieren wollen und denen das schwer fällt. Das gilt es immer mitzudenken.
Wir bitten alle Teilnehmer*innen sich an diese Absprachen zu halten. Handelt selbstverantwortlich, setzt Euch bewusst mit dem auseinander was ihr tut und achtet aufeinander!